Nach Corona bedingter Pause freuen wir uns, Sie zu unserem öffentlichen Gästeabend am 14.10.2022 im Logenhaus begüßen zu dürfen.Es erwartet sie ein musikalisches Erlebnis zu Masha Kaléko, vorgetragen von Franzsika Vondrlik und Marina Ruhl:
(Foto: Jörg Hemmen)
Die Schauspielerin Franziska Vondrlik (links im Bild) hegt seit ihrer Kindheit zwei Leidenschaften: Theater und Bücher. Sie lernte Schauspiel/Sprechen bei den Kulturpädagogen in Hildesheim und der Kammerschauspielerin Elfi Hoppe, Jazzgesang bei Maria del Fatima Reibeiro-Prazeres und Liedinterpretation bei Klaus Melchers. Seit 1996 ist sie Ensemblemitglied des Theaters in der Kulturetage, arbeitet als Vorleserin und Sprecherin und tritt mit eigenen Literatur- und Chanson-Programmen auf, z. B. gemeinsam mit der Musikerin und Komponistin Marina Ruhl mit dem erfolgreichen Abend „Was man so alles überlebt“ über die jüdische Dichterin Mascha Kaléko.
Marina Ruhl (rechts im Bild), geboren in Kasachstan, wanderte 1996 nach Deutschland aus. Sie studierte in Oldenburg Musik und Pädagogik an der Carl-von -Ossietzky Universität. Seit 2002 arbeitet sie als freiberufliche Musikpädagogin und unterrichtet Klavier und Akkordeon. Seit 2011 singt sie im Extra-Chor in Staatstheater Oldenburg. In der Kulturetage in Oldenburg wirkt sie seit 2015 in mehreren Projekten als Musikerin und Komponistin mit und tritt zusammen mit der Schauspielerin Franziska Vondrlik mit eigenen musikalischen Lesungen auf.
(Foto: Jörg Hemmen)
Mascha Kaléko: Wir haben keine andere Zeit als diese
Eine musikalische Lesung
Über die Zeit hat die Lyrikerin Mascha Kaléko (1907 -1975) oft geschrieben: Was gestern noch Zukunft war, ist morgen schon Vergangenheit. Leichtfüßig, mit Witz und Melancholie registriert sie staunend, was die Zeit mit uns macht – wie sie uns und unsere Mitmenschen, unsere Welt, unser Leben verändert. Sie erzählt in ihren Gedichten von ihrer Kindheit und Jugend, von ihrem Leben im Exil und in der Emigration, ihrem Wiedersehen mit dem Nachkriegsdeutschland. Sie betrachtet mit amüsiertem Blick, was aus unseren (Jugend)Träumen geworden ist – und fragt sich nicht nur, was die Zukunft bringen mag, sondern auch (eher heiter), was uns wohl ganz am Schluss erwartet – oder danach.
Kaléko schrieb ihr Leben lang. Ihre Lyrik hat eine erstaunliche Zeitlosigkeit, die uns auch heute noch unmittelbar anspricht.
Eine kleine Reise durch Raum und Zeit der Mascha Kaléko unternehmen Franziska Vondrlik (Texte und Gesang) und Marina Ruhl (Komposition, Klavier und Akkordeon) mit dieser musikalischen Lesung.
Schon als junge Frau und als aufgehender Stern der „Neuen Sachlichkeit“ in Berlin verstand Mascha Kaléko es, mit ihren heiter-melancholischen Alltagsgedichten zu verzaubern. Mit ihrer ganz eigenen Stimme fing Kaléko in ihren Gedichten die Gedanken und alltäglichen Freuden und Sorgen der „kleinen Leute“ ein. Doch als Jüdin fand ihre Karriere in Berlin mit der Naziherrschaft ein jähes Ende: Sie ging ins Exil in die USA, später emigrierte sie mit ihrem Mann nach Israel. Sie schrieb weiter mit wechselndem Erfolg. Doch heimisch fühlte sie sich nirgendwo. Ihre „Sehnsucht nach dem Anderswo“ spiegelt sich in ihren Gedichten.
In der folgenden Einladung finden Sie nähere Informationen zum Ablauf des Abendprogrammes: